Wege zum Klimaschutz

CO2ero-Nachhaltigkeitskongress 2023

Am Wochenende vom 20. bis 22. Januar 2023 fand der dritte CO2ero-Nachhaltigkeitskongress statt. Gemeinsam informierten wir uns über den individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit der Klimakrise, tauschten uns über vorbildliche nachhaltige Praxisbeispiele für den Schulalltag aus und diskutierten über die Umsetzung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
Wie in den letzten Jahren trafen wir uns auf der Online-Plattform Wonder.me, auf der man sich durch einen digitalen Raum bewegt, um mit anderen Personen ein direktes Gespräch zu führen oder sich einer der Gesprächsgruppen anzuschließen.

Freitag

Um 16:30 Uhr begann unser Kongress offiziell mit der Begrüßung durch Max aus dem CO2ero-Team und freundlichen Worten von Christoph Dörsch, dem Geschäftsführer des Bundes der Freien Waldorfschulen (BdFWS).

Den ersten Vortrag - die Keynote-Speech - hielt Prof. Dr. Maike Sippel von der climatechallenge. Maike Sippel ist Professorin für nachhaltige Ökonomie an der Hochschule Konstanz und forscht zu Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategien auf verschiedenen Ebenen: von der individuellen bis zur globalen Ebene. Sie ist Mitgestalterin und Mitglied der climatechallenge und begann mit einer Einleitung über die aktuellen Auswirkungen der Klimakrise in Deutschland. Nach einer kurzen Zusammenfassung über die Entwicklungen, die uns zur aktuellen Situation führten, beschrieb sie, wie wir den maximalen Temperaturanstieg von 1,5°C noch einhalten können. Dies kann gelingen, indem Umstrukturierungen in verschiedenen Bereichen vorgenommen werden. Schulen und andere Institutionen können auf diesem Weg mutig voran gehen, insbesondere in den Bereichen Gebäude und Energie, Mobilität und Ernährung. Die Professorin betonte, dass wir den Umgang mit der Klimakrise mit dem Wunsch nach mehr und tieferen Verbindungen zu uns selbst und anderen verbinden können. Ihre Take-Home Messages für die Zuhörer:innen:

1. Zu vielen krisenhaften Zeitpunkten der Geschichte haben Menschen vermutlich an ihrem Einfluss auf die Veränderung der Zustände gezweifelt. Wenn es uns mit unserem Handeln in der Klimakrise so geht, sind wir also nicht alleine, sondern in guter Gesellschaft.

2. Die Historie gesellschaftlicher Kämpfe für Gleichberechtigung zeigt, dass sich die Mühe lohnt! Veränderungen und sogar ein langfristiger Paradigmenwechsel sind möglich.

Am Abend fanden zwei Gesprächssessions parallel zueinander statt. Teilnehmer:innen konnten sich entscheiden, ob sie sich entweder einen Überblick über die von uns erarbeiteten Materialien geben lassen oder an einem Austausch über die Projektarbeit von CO2ero teilnehmen wollen. Da wir uns als CO2ero in diesem August unabhängig vom BdFWS machen, freuten wir uns über die gemeinsame Reflexion über die bisherige Arbeit und über Wünsche und Anregungen für die kommenden Aufgaben. Schließlich arbeiten wir noch daran, wie wir unsere Leistung für Schulen weiterhin anbieten können und denken etwa über ein Baukastensystem nach, dass es erlaubt, die Inputs der Workshops auszuwählen und nach Interesse zusammenzustellen. Auch besprochen wurde die Idee, eine Multiplikator:innenausbildung an Schulen anzubieten.

Samstag

Nach der morgendlichen Begrüßung begaben wir uns direkt zum ersten Programmpunkt. Hier standen Erfahrungsberichte verschiedener Projektberichte im Mittelpunkt. So konnten die Teilnehmer:innen sich entweder Erfahrungsberichte von unseren aktuellen und ehemaligen Projekteinrichtungen zu verschiedenen Themen anhören, oder sich über Good Practice-Beispiele zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) informieren.

Die Pädagogische Forschungsstelle (PäFo) des BdFWS stellte ihre BNE-Arbeit vor, etwa mittels geeigneter BNE-Materialien und erfolgreicher Praxisbeispiele. So wurde von der Gründung einer Schüler:innengenossenschaft berichtet. Auch der Umweltcampus Birkenfeld, der durch seine Ausgestaltung emissionsfrei betrieben wird, stellte sich vor.

Gleichzeitig teilten vier Schulen ihre Erfahrungen aus den Bereichen Ernährung, Energie und BNE. So stellte die FWS Kaltenkrichen ihr nachhaltiges Caféteriaprojekt vor und von der FWS Berlin-Mitte gab es ein Input zur ’Kantine Zukunft’. Von der Planung und Installation ihrer Photovoltaikanlage berichtete die FWS Hannover-Bothfeld und die FWS Wahlwies erklärte, wie sie unter anderem mit Hilfe externer Expert:innen wie Biolandwirten und Parents for Future Nachhaltigkeitstage für die gesamte Schulgemeinschaft organisiert haben.

Im Anschluss konnten wir uns auf dem Markt der Möglichkeiten zwischen digitalen Marktständen hin- und her bewegen und den Betreiber:innen Fragen stellen. Neun Stände gab es in diesem Jahr:

Am späten Nachmittag gab es dann die Möglichkeit zwischen zwei BNE-zentrierten Programmpunkten zu wählen. Im Workshop zu BNE an Waldorsfschulen stellte die PäFo ihr Projekt B-New vor. Ziel des Projektes ist die Integration des Themenbereichs nachhaltiger Entwicklung in den schulischen Lehrplan. Dies beinhaltet einerseits thematische Schwerpunkte zu Umwelt und Klima und andererseits die Vermittlung von Schlüsselfähigkeiten wie der ‚Futures Literacy‘ (Zukünftiges verstehen) und der Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmer:innen mögliche Umsetzungswege für die Mittelund Oberstufe.

Parallel setzten sich die Teilnehmer:innen im Workshop von Junges Engagement des Engagement Global kritisch mit BNE auseinander. Gemeinsam mit Maren Schumann von Junges Engagement wurde überlegt, wie am besten mit dem allzu breiten und manchmal verwässerten Themenkomplex BNE umzugehen sei, ohne Greenwashing zu betreiben. Außerdem stellte die Referentin Hinweise zur Auswahl von BNE-Materialien vor, mittels derer auch postkoloniale Perspektiven berücksichtigt werden.

Sonntag

Den letzten Kongresstag begannen wir mit einem Vortrag der Klimadiplomatin Lina Yassin. Lina Yassin, die aus Khartum, der Hauptstadt des nordost-afrikanischen Landes Sudan kommt, hatte uns bereits im vergangen Jahr begeistert, sodass wir sie unbedingt wieder einladen wollten. Sie berichtete von ihrem Weg in den Klimaaktivisimus, der mit verheerenden Überschwemmungen des Nils begann, welche sie, damals noch Schülerin, als Folge der Klimakrise erkannte. Damals wurde sie journalistisch tätig und begann über die Klimakrise zu schreiben, erst in Medien und später für internationale Medien. Im Gespräch mit Ilmari aus unserem Team bekräftigte sie die Bedeutung von Klimaaktivismus sowohl des globalen Nordens als auch des Südens. Schließlich werden Stimmen der am stärksten Betroffenen, meist in ärmeren Regionen lebenden Menschen oft überhört, während entscheidende Politiken von Menschen im globalen Norden getroffen werden. Als Menschen eines industrialisierten, mächtigen und wirtschaftlich erfolgreichen Landes, müssen wir unseren Einfluss auf die deutsche Politik nutzen, da diese ein Gewicht im internationalen Umfeld hat.

Danach wurden vier Austausch-Cafés angeboten, digitale Räume in denen sich Interessierte zu ihren Erfahrungen mit den Themenfeldern Energie, Mobilität, Ernährung und BNE austauschen konnten. Hier wurden viele Fragen beantwortet und neue Kontakte geknüpft.

Zuletzt bedankte sich Anna von CO2ero bei allen Teilnehmenden und lud zu einer gemeinsamen Feedbackrunde ein. Wir freuten uns über das überwiegend positive Feedback zum thematischen Angebot des Workshops wie auch zur Plattform Wonder.me. So ging ein weiterer Nachhaltigkeitskongress erfolgreich zu Ende - dank eurer regen Teilnahme!

Wie versprochen findet ihr alle Kongressunterlagen, die Präsentationen und Protokolle, in unserem Open-Acces-Ordner zum Kongress 2023 - Schaut gerne rein!

Austausch in verschiedenen Gruppen
Team CO2ero
Wer kommt woher?

CO2ero-Nachhaltigkeitskongress 2022

Vom 21. bis 23. Januar 2022 fand der zweite CO2ero-Nachhaltigkeitskongress statt. Wir freuen uns sehr, dass so viele von Euch an unserem zweiten Nachhaltigkeitskongress teilgenommen haben! Insgesamt hatten sich 105 Menschen zu dem dreitägigen Kongress angemeldet, um sich über Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zu informieren und auszutauschen.


Der Freitag begann mit einem Grußwort vom BdFWS und einer Vorstellung unseres Teams, gefolgt von dem Vortrag von Prof. Oleg Panferov der TH Bingen zu Möglichkeiten der Klimawandelfolgenanpassungen.
Im Anschluss gab es zwei Arbeitsgruppen, in denen wir einerseits ein Input zu Zertifizierungs- und Förderprogrammen und andererseits zu relevanten Materialien vorstellten.

Am Samstag begann der Tag mit Good Practice-Beispielen aus der Praxis zu zwei Themen: Einerseits zur Einrichtung von Photovoltaik-Anlagen an Schulen und andererseits zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Im Anschluss konntet Ihr Euch beim Markt der Möglichkeiten um Referent:innen herum gruppieren, die beispielsweise villisto, Kleinwindkraftanlagen oder die #climatechallenge vorstellten. Samstagabend konntet ihr Euch zwischen den Vorträgen von Farn (der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz) und Jutta Kill zum Thema Kompensation von Emissionen entscheiden.

Am Sonntag sprach Lina Yassin, eine Klimaaktivistin aus dem Sudan, über den Kampf für Klimagerechtigkeit in ihrer Heimat und allgemein über die Klimaschutzbewegung. Im Anschluss gab es digitale Cafés, in denen Ihr Euch in kleineren Grüppchen zu Euren Erfahrungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Ernährung und Bildung für Nachhaltige Entwicklung austauschen konntet. Zum Schluss gab es noch die Möglichkeit, Feedback zu geben, das wir selbstverständlich in die kommenden Kongressplanungen aufnehmen werden. Vielen Dank an alle Teilnehmenden, wir freuen uns auf den nächsten CO2ero-Nachhaltigkeitskongress!


Die Nachbereitung ist nun auch abgeschlossen. Ihr findet alle Informationen und Materialien wie Protokolle und Folien in unserem Kongressordner. Viel Spaß beim stöbern.

CO2ero-Nachhaltigkeitskongress 2021

Vom 11. bis 13.06.2021 fand unser erster Nachhaltigkeitskongress der Waldorfschulen, auf Grund der pandemischen Situation, online statt. Wir durften knapp 100 interessierte Menschen begrüßen, welche an verschiedenen Informations- und Austauschangeboten zu Themen wie klimaneutrale Schulküche, Mobilitätswende an der Schule, Gemeinwohlökonomie oder politische Arbeit im Umweltschutz teilnahmen. Für unsere Pilotschulen bat der Kongress die Möglichkeit, einen Blick ihre Meilensteine des vergangenen Jahres wie z.B. die Gründung einer Klima AG oder das Erstellen einer CO2-Bilanz oder eines Nachhaltigkeitsplans, zu werfen.

Team CO2ero
Austausch in verschiedenen Gruppen
Online Teambild